Wer kennt sie nicht, die sich immer stellende Frage: wie kann ich mit geringem Aufwand relativ leicht und kostengünstig Fahrzeugbeladungen herstellen, die dann aber auch realistisch aussehen und wirken.
Nun, das ist oft einfacher, als Sie denken! Gerade als Bildung im Bereich Hobby und Basteln soll diese Rubrik ein wenig Ihre eigene Fantasie anregen,
zum Nachmachen auffordern und da, wo Sie dann schon fast dem Aufgeben nahe sind, helfe ich Ihnen dann gerne
– besonders an der Stelle, wo es an das Lackieren geht.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit meiner neuen Rubrik.
Noch eine Bemerkung in eigener Sache: auch als Wechselstrombahner kann man natürlich jederzeit auf Modelle der Gleichstromhersteller zurückgreifen.
Die hier angesprochenen Modelle sind fast ausschließlich von ROCO.
Kohlebeladung für die Spurgrößen N, TT, HO
Als Fahrzeuge setzt die Bahn die verschiedensten Waggons ein. Modelle, die im Modelleisenbahnsektor günstig
zu erwerben sind und Hersteller wie Roco, TRIX, Fleischmann und Märklin im Programm haben, sind:
Auch für LKW möglich.
Auf das Fahrzeug wird Schotter (Kohle) gefüllt (….einfach so auf den blanken Plastikboden, mehr ist nicht notwendig..),
danach den verdünnten Weißleim (Holzleim) dazugeben und zu einer „breiigen“ Masse verrühren. Mit dem Holzstab kann man schön
den Schotter (die Kohle) mit dem Leim vermischen. Es darf dabei ruhig ein wenig „schwimmen“. Zuviel Leim kann man jederzeit mit
minimalen Zumischen von Schotter (Kohle) kompensieren. Nun kommt das wichtigste: im Original wird der Schotter (die Kohle) durch
Füllen von oben angehäuft. D.h. es entstehen wirklich „kleine Häufchen“, die jeder Modellbahner von der Anzahl her variieren kann.
Wer möchte kann sich so die verschiedenen Schotter/Kohlewaggons gestalten.
Wie werden die Häufchen im Modell nachgebildet? Man arbeitet mit dem Holzspatel immer von außen nach innen und formt somit Häufchen
für Häufchen. Auch hier gibt es flache Haufen, steile, große und breite sowie unterschiedlich hohe Ansammlungen.
Ca. 24 Stunden trocknen lassen und fertig.
für die Spurgrößen N,TT,HO
Auch hier wieder die gleichen Basiswagen wie beim Schotterwagen. Allerdings…..bei den Niederbordwagen wird oft das Ladevolumen durch
sogenannte „Aufsatzwände“ erhöht.
Hierzu sind dann schon ein paar Mehrarbeiten vorher erforderlich.
Diese Aufsatzwände darzustellen kann man in 2 Varianten:
bei der Firma Conrad Electronic unter www.conrad.de gibt es in verschiedenen Stärken Polystyrolplatten. Diese gibt es von Stärken 0,5mm bis 4 mm.
(Sicherlich gibt es auch andere Anbieter.)
Ideal für den Modellbau sind die 2mm starken, DinA4 großen Platten. Diese kann man mit einem Lineal und einem Cuttermesser ideal in alle Formen zuschneiden.
Für die Aufsatzwände werden 2 x 113mm lange und 8mm hohe Streifen geschnitten.
Für die Bugw�nde werden 2 x 31mm lang und 7mm hohe Streifen geschnitten.
Diese Streifen werden von innen mit kleinen Haltestreifen befestigt, die 10mm lang und 2mm breit sind. Pro Längsseite werden davon 5 Halterungen benötigt,
an den Bugenden jeweils 2 Halterungen. Insgesamt werden damit 14 Halterungen benötigt.
Geklebt werden alle Streifen mit Sekundenkleber. Hier empfehle ich das Gel von Pfaff- u. Gössl, zu bestellen beim Lokstüberl unter www.lokstueberl.de
Vorgehensweise:
Pro Waggonlängsseite werden 5 Haltestreifen in regelmäßig gleichen Abständen mit der Fahrzeugaußenwand von innen verklebt, so dass ca. 5mm oben übersteht.
An diesen Überstand wird dann die selbstgeschnittene Aufsatzwand von außen angeklebt, wobei diese auf der vorhandenen Wagenwand bündig aufgesetzt wird.
Das gleiche auf der gegenüberliegenden Längsseite durchführen. Für die Bugwände werden 2 Halterungen in gleicher Form pro Wagenende festgeklebt
und die kurzen Seitenwände befestigt. Die dann aufgesetzten Wände können mit Airbrush farblich angepasst werden, da diese ja nun weiß aussehen. Wer keine Airbrushartikel besitzt, kann auch
solche Arbeiten an mich abgeben. So teuer ist das nicht!
hier kommen wieder die Holzstäbchen von Mc Donalds in Einsatz. Aber bitte………nicht einfach die Hand aufmachen und dort mitnehmen……nein,
fragen Sie einfach nach, das Personal gerade in dieser Kette ist sehr freundlich und unterstützt so etwas gerne.
Hier möchte ich mich persönlich mal dafür bedanken.
Diese Holzstäbchen werden analog wie bei der Polystyrolplatte auf die gleichen Maße geschnitten. Zunächst schneidet man die Haltestäbchen zurecht in 10mm lange Stücke.
Danach werden diese Stücke in 2mm breite Haltestreifen geschnitten, am besten mit einem Cuttermesser.
Aber Vorsicht….die Klingen schneiden schnell Hautstücke mit ab!!!
Also höchste Konzentration und Vorsicht ist angesagt!!!
Geklebt wird auch hier wieder mit Sekundenkleber!
Die Natur bietet die Basisstoffe, wie z. B. Senfkörner oder Vogelfutter (Trill, Pitti Sittichfutter usw.).
Beim Sittichfutter ist das jedoch eine mühsame Vorarbeit, denn schwarze Körner, ovale Hirse usw. muss mit der Pinzette getrennt werden. Nur die runden, gleichmäßig
farbigen Körner sind zu verwenden bzw. sehen schön aus. Kalkulieren Sie daher Sortierzeit großzügig ein.
Wie schon beim Schotter die Senfkörner/Vogelkörner auf die Ladefläche geben. Dann den verdünnten Holzleim dazugeben, anmischen.
Auch hier können verschiedene Haufen gebildet werden, da im Original wirklich alles zu finden ist. Nach Abschluss wieder 24 Stunden trocknen lassen, fertig!
Es können so auch LKW, Anhänger usw. beladen werden, Sie werden erstaunt sein über sich selbst.
Maße für HO
In meinem Beispiel habe ich abermals die Holzstäbchen des bekannten Fast Food Restaurants benutzt.
Diese werden auf eine Länge von 115mm zugeschnitten, d.h. beide runden Enden werden abgeschnitten.
Geht mit dem Cuttermesser auf einem Holzbrett oder mit der Schere…
Hierfür werden 19 Stück gebraucht!
Da diese „Holzbohlen“ ja nicht einfach so auf den Wagenboden geklebt werden, sind diese zu einem Stapel zu gestalten.
Für diese Zwischenhölzer habe ich „Streichhölzer“ verwendet. Hier wird der Kopf abgeschnitten
(geht am besten mit einem Cuttermesser..) und die Teile auf eine Länge von 29mm zugeschnitten.
Insgesamt werden 12 Stück benötigt.
Unten für den Boden werden 3 Zwischenhölzer benötigt. Hier werden 5 Holzbohlen so aufgeklebt auf die Zwischenhölzer,
dass jeweils ein Abstand von ca. 1mm zwischen Bohle und Bohle verbleibt. Es sind somit 5 Holzbohlen nebeneinander.
Nun werden wieder 3 Zwischenhölzer auf die Holzbohlen verklebt und es kommen wiederum 5 Holzbohlen darauf.
Dies wiederholen wir 3 mal, sodass bis dahin 15 Holzbohlen und 9 Zwischenhölzer verbraucht wurden.
Auf die dritte Lage kleben wir nun abermals 3 Zwischenhölzer.
Um eine leichte Variante zu erreichen werden nun oben, leicht vermittelt nur noch 4 Bohlen festgeklebt.
Geklebt wird mit Holzleim Express.
Varianten gibt es hier genug, jeder so, wie er möchte!
Die Bohlen kann man nun mit Holzfarbe anstreichen oder auch Natur belassen. Wer möchte, bemalt die
„Schnittkanten“ an den Enden mit grüner Schutzfarbe.
Da diese Holztransporte immer besonderen Sicherheitsvorschriften unterliegen, sind diese zu sichern.
Hier eignet sich feiner 0,5mm Draht, Zwirn oder wie im Beispiel „selbstklebende 0,5mm feine Folie in
Streifen lasergeschnitten“. Diese gibt es in verschiedenen Farben und kann bei mir bezogen und angefertigt werden.
Der dann getrocknete Holzstapel wird dann an den 3 untersten Zwischenhölzern mit Sekundenkleber auf den Wagenboden
geklebt. Wer möchte kann dann diesen Stapel noch zusätzlich mit dem Wagen „verzurren“,d.h. mit Draht oder
Klebestreifen mit den Befestigungsösen des Waggons verbinden.
Für die Spurgröße N geht das sicherlich ähnlich, nur dass hier 2 Bohlen nebeneinander reichen.
Somit kommen Sie mit 7 Holzbohlen aus. Für TT empfehle ich 3 Bohlen nebeneinander,
so dass Sie hier mit 8 Bohlen auskommen werden.
Viel Spaß und schauen Sie selbst…..
Maße für HO
Wer kennt das nicht, man bekommt einen Fernseher, Waschmaschine oder ähnlich schweres Gut nach Hause
geliefert. Meistens sind dort diese Kunststoffbänder (Umreifungsband), ca. 12mm breit angebracht, die
einerseits den Transport nach Hause erleichtern aber auch ständig aus dem Mülleimer „selbständig“
wieder raushüpfen. Was also besseres anfangen mit diesem Müll als das wiederum als Ladegut umzuarbeiten
bzw. zu „verwerten“.
Zuschneiden kann man das sehr leicht mit einer Schere.
Im hiesigen Beispiel habe ich diese Streifen in Streifen von 100mm Länge geschnitten.
Da 2 Streifen nebeneinander passen habe ich mich für 6 Stück in dieser Länge entschieden.
Für oben habe ich noch 2 Streifen a´ 80mm Länge zugeschnitten. Das sollen später unsere „Stahlplatten“ werden.
Für die Stapelung benötigen wir 29mm lange, 2mm starke Polystyrolstreifen, die wir ja von Conrad beziehen
können (siehe Zusatzwände Niederbordwagen für Rübentransport).
Benötigt werden wiederum 4 Streifen pro Lage, so dass wir 14 Streifen anfertigen.
Auf den 4 Streifen unten werden 2 Stahlplatten geklebt. Dies kann dauern, bis der Kleber das eine mit dem
anderen Material verbindet. Daher empfehle ich, jeweils für den Trockenvorgang die zu klebenden Teile zu
beschweren, z.B. mit einem Locher, Colaflasche o.ä.
Auf diese Grundkonstruktion werden wiederum 4 Streifen geklebt und wieder 2 Platten aufgeklebt, so lange,
bis eine Konstruktion von 12 Streifen und 6 Platten entstanden ist.
Oben klebe ich jetzt noch etwas nach innen gerückt 2 Streifen auf und verklebe die kürzeren Platten
(von beiden Wagenenden aus gleich nach innen versetzt um 10mm….) auf.
Gut trocknen lassen und fertig ist der Stahlplattenstapel.
Wer besitzt, kann nun wieder mit Airbrush eine Lackierung vornehmen, wer sich das nicht zutraut, kann dieses
auch von mir machen lassen.
Nun kommt wiederum der Draht, Garn oder die selbstklebenden Folienstreifen als „Zurrgurte“ zur Anwendung und
dann wird das ganze wieder auf den Wagen geklebt.
Nicht vergessen, mit Zurrgurten mit dem Waggon verbinden zu Sicherung.
Für TT und N würde ich nur einen Streifen auswählen, besser wären jedoch die Verpackungsbänder von „Quelle“ Paketen,
da diese bekanntlich schmaler sind.
Fertig und schauen Sie selbst was aus Müll alles zu machen ist….wie im Original!
Maße für HO
Hierfür benötigen wir….wie sei es anders…..die beschriebenen Holzstäbchen…
Auch hier sind die runden Enden abzuschneiden und auf eine Gesamtlänge von 100mm zu verkürzen.
Benötigt werden 16 lange Stäbchen und 2, um die Kistenenden zu verschließen, also 18.
Ferner benötigen wir ca. 25 Streichhölzer, bei denen wie immer der Zündkopf entfernt wird.
Jeweils 4 Stäbchen werden nebeneinander auf die Arbeitsplatte gelegt und von hinten mit 4 Streichholzspanten verleimt.
Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Streichhölzer oben und unten, d.h. auf den ersten Stäbchen und auf dem 4. Stäbchen
nicht ganz bis oben und unten gehen, sondern 2mm Platz ausgespart bleibt, sonst gerät Streichholz an Streichholz und die
Kiste sieht so aus wie meine!!!(ein wenig schief, Kiste und Deckel passen nicht richtig aufeinander….)
Wenn also die 4 Seitenteile der Längsseiten jeweils mit den Streichhölzern verleimt und durchgetrocknet sind, werden diese
Wand für Wand miteinander verbunden. Damit entsteht die Kiste mit den 4 Wänden. Wichtig: Die Seiten so zusammensetzen,
dass die auf den Seitenteilen angebrachten Streichhölzer innen sind. Somit sind diese dann nicht mehr zu sehen, wenn die
Kiste zu ist. Wenn man Holzleim auf die Längsseiten gibt, kann man diese von innen mit den abgeschnittenen runden Enden
der Holzstäbchen (Reste) zusätzlich verstärken.
Gut trocknen lassen!
Nun ist der Rohbau fertig, jedoch ist die Kiste quasi noch ohne Endverblendung (man kann noch durchschauen…).
Diese wird nun angefertigt.
18mm lange Streichholzstücke werden nun an den Enden an jede Kistenwand von innen verklebt. Also an jedem Ende sind
4 Stücke 5mm nach innen versetzt in die Kiste zu kleben. Es entsteht ein Aufsatzrahmen für die Verkleidung.
Nun schneiden wir aus den Holzstäbchen 22mm lange (Achtung, wenn Ihre Kiste so schief wird wie meine vorher noch mal
nachmessen……) Streifen aus. Davon werden insgesamt 8 Stück benötigt, für beide Enden.
Diese werden dann auf die zuvor 18mm langen Streichholzstücke geklebt, die wir ja quasi als Auflagerahmen vorher
eingeklebt haben.
Die Kiste ist nun fertig. Außen kann man nun aus Streichhölzern oder aus den Holzstäbchen noch zusätzliche Spanten
anbringen, jedem ist da seine eigene Fantasie überlassen.
Glauben Sie mir, wenn Sie so eine Kiste gebaut haben, sind Sie stolz auf sich.
Und das ist ein schöner Blickfang in Ihrem Transportgut….
Sehen Sie selbst…..
Hier eignet sich am besten Hölzer von Schaschlikspießen oder Zahnstocher. Diese schneiden Sie bitte mit einem
Cuttermesser passend (entweder quer oder in Längsrichtung…).
Für N bieten sich Zahnstocher als Material an, die in Längsrichtung 5 Stück unten nebeneinander auf
Streichhölzer (mind. 3 Stück für den Boden…) geklebt werden. Auf diese 5 geschnittenen Zahnstocher kommen dann
wiederum 3 Streichhölzer quer und das ganze kann man je nach Waggontyp bis zu 4 Lagen wiederholen.
Die Hölzer können dann nach Austrocknen entweder angestrichen werden oder sie bleiben naturbelassen.
Nicht vergessen: wieder die Ladungssicherung mit feinem 0,3mm Draht oder mit Sterngarn. Diese „Bänder“ klebt man
dann an der Unterseite der Ladung an das Holz fest. Fertig ist die Ladung in Längsrichtung.
Aufwendiger ist da die Ladung in Querrichtung, da hier wesentlich mehr Holzstücke herzustellen sind.
Hier kann man die einzelnen „Zahnstocher“ gekürzt aufeinander kleben.
In dem Beispiel wurden die Hölzer danach mit Holzschutzfarbe behandelt und die Enden grün abgesetzt.
Die Verzurrung wurde mit Nähgarn vorgenommen.
Das ist doch ein Blickfang, oder?
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